Konzert
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Wann man der Köpenicker Chaussee in Berlin lang genug folgt, stößt man irgendwann auf eine alte Fabrik aus dem kalten Krieg, oder zumindest etwas, was so ähnlich aussieht. Dort am schönen, aber auch furchteinflößenden Funkhaus – in Wirklichkeit eine Radiostation, gebaut in den 1950igern – schrieb der Bristoler Songwriter Henry Green seine neue Single. Und genauso wie das Gebäude von außen, ist auch der Song „Stay Here“ gleichzeitig wunderschön und schaurig, mit geflüsterten Vocals über sanften elektronischen Sample-Flächen, um inhaltlich Isolation und die Suche nach einem neuen Ausweg behandelt, während es für den Künstler an sich nur eine Richtung zu scheinen gibt: Nach oben!
“I write a lot about movement – both physical and emotional,“ kommentiert Green, gerade 22 Jahre alt, dessen zwei bisher veröffentlichten EPs ihm über 8 Millionen Spotify Stream und Support-Slots für London Grammar und Nick Mulvey einbrachte. “Music is an escape for me, so I try and escape to somewhere less chaotic and slower in pace when I’m creating.” Das Resultat hört sich scharfsinnig oder wie der schwelgerische Soundtrack eines Films an und kombiniert intimes, wahrhaftiges Songwriting mit elektronischen Einflüssen.
“I vividly remember a friend showing me ‚Swing Tree‘ and ‚Osaka Loop Line‘ by the Vampire Weekend side project Discovery and it just blew my mind,” sagt Green, der schon seit seinem 16. Lebensjahr an seiner Musik arbeitet. “Its sounds were so refreshing and exciting. The same friend showed me Jai Paul’s ‘BTSTU’ and it had the same effect.”Daneben gehören auch noch Jon Hopkins, sowie die Erased Tapes Favoriten Olafur Arnalds und Nils Frahm („my dream collaborator“) zu seinen Inspirationen. Ein anderer, etwas abwegiger Künstler, wird hingegen immer schnell mit ihm assoziiert: Der norwegische Produzenten-Megastar Kygo, der 2013 mit einem Remix von Greens Cover des MGMT-Hits „Electric Feel“ über 10 Millionen Streams bei SoundCloud sorgte.
Während seine Fans immer noch die soften und rohen Emotionen seiner bisherigen EPs „Slow“ (2015) und Real (2017) erkunden, blickt Green schon in die Zukunft. Mit seinem Debütalbum Shift, das 2018 erscheinen wird und von Nico Rebscher mitproduziert bzw. von Jack Shuter gemixt wurde, versetzt er weiter den Fokus seines Sounds, in dessen Mittelpunkt bisher zumeist die Gitarre stand, und fügt ihm größere Synth-Flächen hinzu. “I’ve become obsessed with the idea of creating atmosphere. As I learnt more about production,” erklärt er, “I found it easier to translate my ideas and find new ways to create the sounds that would reflect my lyrical style.”
“I’m also doing a few shows and hopefully collaborating with a few different people along the way,” sagt er bezüglich seiner nahen Zukunft. “I mainly get excited about the creation side, as opposed to playing live, but I am looking forward to getting out there and sharing the new tracks in a live environment.” Und auch wenn der Titel seiner aktuellen Single „Stay Here“ es anders vermuten lässt – Henry Green wird in 2018 viel unterwegs sein. Im April folgt die erste Deutschland-Tour, nachdem Green beim letztjährigen Reeperbahnfestival hierzulande sein Debüt gab. Es war eines der Highlights des Festivals…und ein weiterer Grund, den Künstler auf dem Radar zu haben!
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SUPPORT: Eliza Shaddad
Viele Musikfans kennen Eliza Shaddad schon durch ihre Zusammenarbeit mit Clean Bandit auf deren Hitalbum „New Eyes“ von 2014.
Im Sommer 2014 veröffentlichte Eliza mit „Waters“ aber auch bereits ihre zweite eigene EP, die mit positiven Kritiken aus allen Mediensparten und mit Airplays auf allen Kanäle der BBC bedacht wurde. Am 18. März erscheint ihre tolle dritte EP „Run“, auf der auch ihre aktuelle Single „Wars“ zu finden ist.
Vielversprechend ist das hochkarätige Team hinter diesen neuen Songs: Mercury Prize -nominierter Produzent Chris Bond (Schlagzeuger des weltbekannten Singer/Songwriters Ben Howard) ist wieder einmal federführend. Catherine Marks (Wolf Alice/Foals) transparenter Mix und das Mastering von John Davis (Blur/FKA Twigs/Royal Blood) verleihen der neuen EP einen noch mutigeren und umfassenderen Sound.
Shaddads dynamisches Songwriting und ihre atemberaubende, weiche Stimme machen sie zu einer der spannendsten und aufstrebendsten Künstlerin aus den Vereinigten Königreichen.
Bei ihren Konzerten im April wird Eliza Shaddad von der „Western Canadian“ Awards-Gewinnerin Sarah MacDougall im Vorprogramm begleitet. Das schwedische Magazin Nöjesguiden beschreibt Sarah als eines der größten Talente unserer Zeit, bekannt durch ihr ehrliches und poetisches Songwriting, ihre leidenschaftliche Performance und ihre einzigartige Stimme.